Was ist das?

EVAS 5.0 ist ein pädagogisches Fachverfahren, mit dem Einrichtungen der Erziehungshilfe ihre sozialpädagogische Diagnostik sowie ihre Hilfe- und Erziehungsplanung strukturieren und fachlich weiterentwickeln können. Durch seine multiperspektivische Grundstruktur fördert EVAS 5.0 dabei über den gesamten Hilfeverlauf hinweg die Beteiligung aller hilferelevanten Personen (junger Mensch, Eltern, Bezugspersonen etc.).

Das Verfahren liefert den teilnehmenden Einrichtungen darüber hinaus durch eine methodisch abgesicherte Evaluation auf Einzelfall-, Einrichtungs- und Bundesebene grundlegende Informationen zur eigenen Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität. Es ermöglicht dadurch zum einen eine empirisch fundierte und fachlich qualifizierte Fallsteuerung und unterstützt zum anderen die evidenzbasierte Weiterentwicklung der eigenen pädagogischen Angebote und Leistungen.

EVAS 5.0BasicPremiumPremium Plus
sozialpädagogische Diagnostik
– partizipativ
– multiperspektivisch
standardisierte Erfassung
individuelle Instrumente-Sets
individuelle Item-Sets
themenspezifische Vertiefungsmodule
sozialpädagogische Diagnostik
Stärkung von Fallbesprechungen
strukturierte HPG-Vorbereitung
partizipative Hilfe- und Erziehungsplanung
datenbasierte Fallsteuerung
Bestimmung der institutionellen Strukturqualität
Bestimmung der pädagogischen Prozessqualität
Bestimmung der individuellen und hilfeübergreifenden Ergebnisqualität
Ergebnisberichte
–  einzelfallbezogen
–  hilfeübergreifend
einrichtungsübergreifend
Ergebnisvergleiche (intern)
Ergebnisvergleiche (extern)
telefonischer Support
regelmäßige Fachberatung
Verfahrensimplementierung („Starthilfe“)
Workshop EVAS als pädagogisches Fachverfahren
Workshop Datenbasierter Qualitätsdialog
Workshop Partizipation
Workshop Systemischer Ansatz
Wahlveranstaltung 1
Wahlveranstaltung 2
Wahlveranstaltung 3
Wahlveranstaltung 4
Wahlveranstaltung 5

Der Einsatz in der Praxis

EVAS wird seit dem Start 1999 in Deutschland in bisher mehr als 250 Einrichtungen und Diensten und seit 2004 auch in Österreich erfolgreich eingesetzt. Mit rund 50.000 dokumentierten Hilfen ist es das bundesweit größte Verfahren zur Qualitätsentwicklung im Bereich der Hilfen zur Erziehung.

EVAS lässt sich einfach und mit geringem Zeitaufwand in den Arbeitsalltag der Einrichtungen und Dienste integrieren. 

Die Erfassung aller relevanten Daten erfolgt online zu Beginn, im Verlauf und zum Ende einer Hilfe. Teilnehmende Einrichtungen werden bei der Anwendung von EVAS vom Institut für Kinder- und Jugendhilfe durch ein umfangreiches Serviceangebot von der praxisgerechten Einführung bis zur Interpretation der Ergebnisse fachlich unterstützt.

Der Nutzen für Teilnehmende

Die Teilnahme an EVAS 5.0 bringt den Einrichtungen und Diensten 

  • eine Stärkung partizipativer und multiperspektivischer Ansätze zur fachlichen Qualifizierung ihrer sozialpädagogischen Diagnostik sowie der Hilfe- und Erziehungsplanung,
  • die Möglichkeit der schnellen und strukturierten Prozess- und Ergebnisdarstellung auf Einzelfallebene zur Vorbereitung von Hilfeplangesprächen sowie zur individuellen Fallsteuerung,
  • empirisch abgesicherte Informationen zur hilfeübergreifenden Überprüfung und Weiterentwicklung der eigenen Angebote und Leistungen,
  • eine belastbare Informationsgrundlage sowohl für die eigene Öffentlichkeitsarbeit als auch für verbands- und sozialpolitische Zwecke,
  • die Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen an Qualitätsentwicklung nach § 78b SGB VIII.

Übersicht über die Beratungs- und Qualifizierungsformate, die im Rahmen von EVAS 5.0 zur Verfügung stehen

Ein Ziel der Kick-Off-Veranstaltung ist, den Teilnehmenden die Grundlagen des Verfahrens und das erforderliche Basiswissen zu vermitteln, damit sie gut in ihre Aufgabe – das Ausfüllen der Evaluationsbögen – einsteigen können. Zweiter Schwerpunkt der Kick-Off-Veranstaltung ist, EVAS als pädagogisches Fachverfahren kennenzulernen und hierüber ins Gespräch zu kommen: Wie nutzen andere EVAS-Einrichtungen das Verfahren zur Stärkung ihrer pädagogischen Arbeit? Welche Anregungen und Beispiele sind vor dem Hintergrund der eigenen Praxis interessant und adaptierbar?


Dieser Workshop beschäftigt sich mit der Durchführung von standardisierter, aber zugleich individuell und partizipativ gestalteter sozialpädagogischer Diagnostik und den Möglichkeiten, deren Prozess und Ergebnisse effizient in die Arbeitsabläufe des pädagogischen Alltags zu integrieren. Im Besonderen wird hier die vom Institut für Kinder- und Jugendhilfe neu entwickelte Methode „WirkMit!“ vorgestellt und mit den Teilnehmer:innen ausführlich besprochen: WirkMit! ist eine vielseitig einsetzbare Methode zur Sozialpädagogischen Diagnostik, zur Hilfeplanung, Evaluation und Verbesserung von Angeboten und Hilfen für Familien und junge Menschen. Die Teilnehmer:innen lernen die Methode an sich und die Vielfalt ihrer Anwendungsmöglichkeit kennen. In Kleingruppen finden praktische Erprobungen und Schärfungen vor dem Hintergrund der eigenen Handlungspraxis statt. Darüber hinaus beschäftigt sich der Workshop mit den Möglichkeiten, die gewonnenen diagnostischen Informationen unmittelbar und effizient zur Dokumentation und Evaluation innerhalb des Verfahrens EVAS zu nutzen.

  1. EVAS in der HPG-Vor- und Nachbereitung
  2. EVAS im Entwicklungs-/Situationsbericht
  3. EVAS in der Fallbesprechung

Um Synergien zu schaffen, sind viele EVAS-Einrichtungen der Anregung des IKJ gefolgt, EVAS mit anderen Arbeitsroutinen und Instrumenten der pädagogischen Arbeit zu verknüpfen. Die Intension ist, den verschiedenen Situationen der einzelfallbezogenen Reflexion eine vergleichbare Logik zu hinterlegen und ausgewählte EVAS-Items quasi als „erkenntnisleitende Fragen“ heranzuziehen. Häufig genutzte Möglichkeiten von EVAS-Einrichtungen sind dabei zum Beispiel, die Items „Capabilities junger Mensch“ und „Kooperation Kind“ in eine Vorlage „Entwicklungsbericht“ und/oder in einen Leitfaden „Fallbesprechung“ zu integrieren sowie Item-Begrifflichkeiten aus EVAS in die Kategorienliste der Tagesdokumentation einzubinden. Im chronologischen Ablauf der Veranstaltung erfolgt in Schritt 1 zunächst die inhaltliche Vorbereitung. Dazu wird (in der Regel telefonisch) mit der Einrichtung herausgearbeitet, welcher Ansatzpunkt für sie der passende ist, und das weitere Vorgehen gerahmt. Im eigentlichen Workshop (Schritt 2) legt eine Kleingruppe die Lupe auf die vereinbarte Reflexionseinheit/das vereinbarte einrichtungsinterne Instrument. Mit Unterstützung durch (1) andere Praxisbeispiele, (2) die fachliche Beratung und (3) die Moderation arbeiten die Teilnehmer:innen dann zügig heraus, was sich am bisherigen Vorgehen bewährt/weniger bewährt hat, und legen fest, welche Items sie für passend erachten – je nachdem ergänzend oder ersetzend. Ausgestattet mit den einrichtungsinternen Wünschen und Entscheidungen erstellen wir Ihnen im 3. und letzten Schritt des Auftrags das entsprechende Dokument bzw. die Vorlagendatei.

  • Auffrischung/Wiedereinstieg
  • Wirkungsorientierung
  • EVAS leicht gemacht

Wie können die Inhalte in der Praxis zum Tragen kommen?

Die inhaltliche Gestaltung der Workshops orientiert sich zum einen immer an den spezifischen Voraussetzungen bzw. Gegebenheiten der Einrichtung. Im Vorfeld der jeweiligen Veranstaltung finden dazu persönliche Abstimmungen (in der Regel telefonisch) statt. Zum anderen werden in einigen Formaten spezifische (EVAS-)Daten bzw. Auswertungsergebnisse der Einrichtung als Arbeitsgrundlage genutzt, so dass eine enge Verbindung zwischen allgemeiner theoretischer Wissensvermittlung und konkreter einrichtungsspezifischer Praxis hergestellt wird. Damit können die Arbeitsergebnisse der Workshops unmittelbar in die weitere praktische pädagogische Arbeit der Einrichtung mit einfließen und zu einer evidenzbasierten Optimierung interner Arbeitsprozesse beitragen.   

Testzugang

*Um sich im EVAS-Portal einzuloggen, müssen Sie auf der Startseite die folgenden Daten eingeben:

Benutzername: EVAS-Interesse
Passwort: start

Anleitungen zum Anlegen von Fällen bzw. Bearbeiten von Bögen finden Sie im Bereich „Downloads“.

Laufzeit

seit 1999

Projektleiter

  • Joachim Klein

    Projektleitung Hilfen zur Erziehung & EVAS

    klein@ikj-online.de
  • Joachim Klein

    Projektleitung Hilfen zur Erziehung & EVAS

    klein@ikj-online.de
  • Timo Herrmann

    Projektleitung Hilfen zur Erziehung

    herrmann@ikj-online.de
  • Yella Lennartz

    Wissenschaftliche Mitarbeiterin

    lennartz@ikj-online.de
  • Andrea Keller

    Projektassistenz

    keller@ikj-online.de